Waches Lehrersein – Wache Schule: Authentisch und mitfühlend Lehren

Ist Schule der Ort, an dem ich sein möchte? Trägt Schule dazu bei, das zu vermitteln, was wir unseren Kindern wünschen? Ist diese Schule ein Ort, an dem Lehrerinnen und Lehrer das beitragen können, was ihrem Potenzial entspricht?

Und ist Schule zur Zeit ein Arbeitsplatz, an dem wir gerne Zeit verbringen und an dem wir authentisch sind?Mit welchen Werten und Haltungen begegnen wir hier einander? Ist uns überhaupt bewusst, welche Haltung wir gerade leben? Ist uns bewusst, welche Art von Miteinander wir dadurch erschaffen? Was geben wir den Schülerinnen und Schülern (dadurch) mit auf ihren Weg? Was geben wir einander mit auf den Weg?

Was sollten zukünftige Generationen lernen?

Unser Schulsystem und die damit verbundenen Vorstellungen vom Lehren und Lernen stammen aus einer Zeit großer industrieller Umwälzungen. So war Schule in erster Linie eine Möglichkeit, Menschen mit dem notwendigen Wissen auszustatten, das das beginnende Industriezeitalter abverlangte. Und obgleich die gesellschaftliche, geistige und spirituelle Entwicklung weiter gegangen ist, lehren und lernen wir immer noch auf die „alte“ Art.
So verwundert es nicht, dass seit Jahrzehnten über Schulreformen gesprochen wird. Glücklicherweise ist es in den letzten Jahren nicht bei einer reinen Diskussion geblieben. Mit den „Freien Schulen“ (Demokratische Schulen) oder den in England immer populärer werdenden „Studio Schools“ werden progressive Schulideen umgesetzt – bisweilen dann auch mit staatlichem Segen. Zugleich sind die meisten Schulen immer noch Lebens- und Lernstätten eines „industriellen“ Denkens. Welche Möglichkeiten gibt es hier, innerhalb des bestehenden Systems, umzugestalten? Welche Möglichkeiten haben einzelne Lehrerinnen und Lehrer, zu einer Veränderung beizutragen?

Zu einer natürlichen Lern- und höheren Beziehungskultur beitragen

 Waches Lehrersein – Wache Schule

Wache Schule ist zugleich immer waches Lehrersein. Es ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit, eine zutiefst persönliche Entscheidung dafür, sich selbst zu ermächtigen – jenseits von existierenden Strukturen, mögen sie auch noch so bremsend erscheinen.
Dabei geht es weniger um Reformen oder gar Revolution, sondern viel mehr um Transformation. Es geht um eine Haltung, aus der heraus ich nicht darauf warte, dass das System sich ändert, um endlich das ins Leben bringen zu können, was mir wichtig ist. Es geht um einen Prozess, der bei mir beginnt. Eine Reform ist dann nichts weiter als das Ergebnis dieses Prozesses.

Eine andere Lern- und Beziehungskultur leben

  • Was können wir dazu beitragen, Schule für uns, unsere Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern sowie unsere Kollegen, zu einem Ort der Freude zu machen?
  • Wie kann ich konkret zu einem tiefen Miteinander zwischen KollegInnen, SchülerInnen und Eltern beitragen?
  • Wie lassen sich Arbeitsräume schaffen, in denen auch mitschwingen darf, wie es uns geht und was uns bewegt?
  • Welche Möglichkeiten lassen sich schaffen, unseren Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu begegnen?
  • Wie können wir trotz voller Klassen und enger Stundenpläne Achtsamkeit und Mitgefühl kultivieren?
  • Was können wir tun, um dazu beizutragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, Fragen zu stellen, anstatt nur (bereits bekannte) Antworten zu produzieren?

Wie gehen wir mit unserer eigenen Angst und Unsicherheit um?
Es gilt, sehr konkret und persönlich zu einer „neuen“ Lern- und Beziehungskultur beizutragen. Einen solchen Weg zu gehen bedeutet, ohne Wegweiser und Karte loszulaufen. Es bedeutet, sich auf stetes Experimentieren einzulassen. Was uns begleitet, ist unser achtsames Lauschen – und jene Menschen, die wir einladen, diesen Weg bewusst mit uns zu gehen.
Dies ist ein radikal lebensbejahender Weg, ein zutiefst authentischer, auf dem ich meinen Schülerinnen und Schülern (und jedem Menschen) ohne meine Masken begegnen will. Es geht um dieses Versprechen, das ich mir selbst immer wieder aufs Neue gebe.

Inspirieren – Unterstützen – Ausprobieren

Wir können diesen Weg nur gehen, wenn wir uns stetig daran erinnern, wer wir wirklich sind, aus welcher Haltung heraus wir leben möchten. Eine kraftvolle Möglichkeit das zu tun, ist die Gemeinschaft. Um die eigenen Ideen und Visionen lebendig werden zu lassen, hilft es, sie mit Menschen zu teilen, die desselben Geistes sind. Im Miteinander leben wir hier bereits, was wir unseren SchülerInnen weitergeben möchten:

  • Wir unterstützen uns darin, uns an unsere Vision zu erinnern, wenn wir sie für einen Moment aus den Augen verloren haben
  • Wir kultivieren Achtsamkeit und Mitgefühl
  • Wir üben uns in Aufrichtigkeit und Transparenz.
  • Wir erschaffen einen Raum, in dem beides – persönliches und überpersönliches – existieren darf.
  • Wir erkunden Strategien, wie sich Kinder und Jugendliche dazu anregen lassen, selbst aktiv zu werden.
  • Wir spielen mit (neuen) Erkenntnissen aus Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.
  • Wir schulen neben unseren fünf (physischen) Sinnen auch unsere Intuition.
  • Wir teilen unsere Ideen, unterstützen uns gegenseitig darin, mit ihnen zu experimentieren und präsentieren die Ergebnisse

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